
Schnelle Routen ins Umland
Die Pläne für zwei Radschnellwege ins Umland werden konkreter: Während für die Strecke Frankfurt-Darmstadt bereits mit Fördergeldern vom Land Hessen zu rechnen ist, startet für die Route Frankfurt-Hanau bald die Suche nach einer Trasse.
Radschnellweg nach Darmstadt
Das hessische Verkehrsministerium hat angekündigt, Investitionen in den Bau der Radverbindung von Frankfurt nach Darmstadt zu fördern. "Das Projekt ist hervorragend geeignet, um Berufspendlern das Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad noch leichter zu machen. Deshalb werden wir dem Regionalverband und den beteiligten Kommunen bei Planung und Bau finanziell unter die Arme greifen – und zwar über den Regelfördersatz hinaus", sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir.

Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir
Der genaue Fördersatz werde sich erst aus den konkreten Anträgen bestimmen lassen. Al-Wazir: "Verteilt über die mehrjährige Bauzeit reden wir hier aber sicherlich von einer deutlich siebenstelligen Summe", so der Minister. "Das wird eines der größten Radprojekte, das wir als Land bislang gefördert haben."
Die Route wird über rund 30 Kilometer von Darmstadt über Erzhausen, Egelsbach, Langen, Dreieich und Neu-Isenburg nach Frankfurt führen. Dazu sollen vor allem vorhandene Wege ausgebaut werden. Bei rund 70 Prozent aller Kreuzungen sollen Radpendler und E-Bike-Fahrer laut einer Machbarkeitsstudie des Regionalverbands Vorfahrt haben.
Radschnellweg nach Hanau
Auch zwischen Frankfurt und Hanau soll auf der nordmainischen Seite ein Radschnellweg geschaffen werden. Eine entsprechende Absichtserklärung haben jetzt der Frankfurter Verkehrsdezernent Stefan Majer und seine Kollegen aus Maintal und Hanau sowie die Erste Beigeordnete des Regionalverbandes, Birgit Simon, unterzeichnet. Durch den bis zu 20 Kilometer langen Radschnellweg soll mehr Pendlerverkehr aufs Rad verlagert werden.
Stadtrat Majer: "Für Frankfurt als Pendlerhauptstadt ist es immens wichtig, unser Radnetz mit leistungsfähigen Verbindungen in die Region zu verknüpfen. Nur so können wir Pendlerverkehre auch über größere Entfernungen vom Auto weg in den Sattel bekommen."
In Maintal-Dörnigheim und Hanau-Kesselstadt soll der Schnellweg nach ersten Vorstellungen entweder auf dem jetzigen Radweg am Nordufer des Mains oder parallel zur neuen S-Bahn-Trasse geführt werden. Der nordmainische Radweg ist bereits eine überregionale Fahrradroute und bislang eher ein freizeitorientierter Weg, weshalb hier ein erhöhtes Konfliktpotenzial bestehen könnte. Ob in Zukunft ein paralleler Radschnellweg entlang der Schienen möglich sein wird, ist noch unklar. In Frankfurt kommt eine Führung nördlich der Bahntrasse im Bereich des Ostparks, Riederwald und Fechenheim-Nord in Frage oder auch eine Führung südlich der Bahn parallel zur Hanauer Landstraße. Ein möglicher Einstiegspunkt in Frankfurt wäre der Ostbahnhof, als mögliche Endpunkte in Hanau kämen Kesselstadt und/oder der Marktplatz in Frage.
Im nächsten Schritt werden die möglichen Routen für eine Bestandsaufnahme befahren und Daten für eine Machbarkeitsstudie zusammengetragen. Diese soll bis Ende 2017 die endgültige Trassierung klären und die weitere Ausgestaltung darstellen. Auch sollen betroffene Bürgerinnen und Bürger mit in die Planungen einbezogen werden. Für diese ersten Planungsschritte werden rund 50.000 Euro, die unter den vier Projektpartnern aufgeteilt werden, veranschlagt.
Zur Pressemitteilung des Regionalverbands
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