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Eschersheimer Landstraße bekommt neue Radwege
Der Lückenschluss Richtung Norden kommt in den Herbstferien, die Beseitigung einer Unfallstelle am Knotenpunkt Miquelallee ab dem 9. September.
Die Eschersheimer Landstraße ist eine bedeutende Nord-Süd Verbindung im Frankfurter Stadtgebiet. Viele Pendler:innen und Frankfurter:innen nutzen sie, sowohl mit dem Auto, der U-Bahn und dem Rad. Für den Radverkehr gibt es jedoch über einen sehr großen Abschnitt hinweg bislang kein Angebot. Über die Jahre hinweg hat sich die Situation auf der Nord-Süd Achse bis nach Heddernheim deutlich verbessert, 2023 kamen Radwege an der Dillenburger Straße und der Maybachbrücke hinzu. Es ist noch nicht lange her, dass die Eschersheimer Landstraße zwischen Weißer Stein und Hügelstraße umgebaut wurde und einen Fahrradschutzstreifen in beide Fahrtrichtungen erhielt (Fertigstellung 2018).
Wo klafft die Lücke für den Radverkehr?
In Fahrtrichtung Norden fehlt ab Humserstraße – also etwas nördlich des Polizeipräsidiums – bis Hügelstraße ein Fahrradweg. Radfahrende müssen hier bislang über eine Strecke von eineinhalb Kilometern hinweg zusammen mit dem Auto- und LKW-Verkehr im Mischverkehr fahren. Dabei stehen zwei Fahrspuren zur Verfügung, es gilt Tempo 50 und es gibt keine Sicherheitstrennstreifen zu den Parkständen. Autotüren, die unachtsam geöffnet werden, stellen dadurch in diesem Abschnitt eine Gefahr dar. „Enge Überholvorgänge, die den gesetzlich vorgeschriebenen Überholabstand von 1,5m unterschreiten, gehören zum Alltag vieler Radler:innen, gleichzeitig fehlt eine sinnvolle Parallelroute im Nebenstraßennetz“, erklärt der städtische Radverkehrsbeauftragte Stefan Lüdecke.
„Doch diese Probleme und Gefahren sollen für die Radfahrer:innen bald der Vergangenheit angehören. In Fahrtrichtung Norden wird die Stadt Frankfurt in den Herbstferien einen breiten und komfortablen Radfahrstreifen anlegen, der zum Teil mit überfahrbaren Protektionselementen abgesichert wird“, kündigt Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert an. „Die Planungen sind abgeschlossen und wurden vergangene Woche Vertreter:innen der zuständigen Ortsbeiräte (2,3,9) ausführlich vorgestellt, die ihrerseits keine Einwände zu den Planungen hatten und sich mit dem Vorgehen zufrieden zeigten,“ erklärt Stadtrat Siefert.
Ausführliche Analyse vorab – effizienter PKW-Verkehr weiterhin gegeben
Grundlage für die Planung des Straßenverkehrsamtes war eine sorgfältige Analyse der Verkehrsmengen auf der Eschersheimer Landstraße. Hierbei wurden Verkehrszählungen durchgeführt, Geschwindigkeits- und Reisezeitabgleiche vorgenommen, Feldbeobachtungen und Verkehrssimulationen durchgeführt. Diese Untersuchungen machten deutlich, dass der Lückenschluss in Richtung Norden unter Herausnahme einer Fahrspur für den Autoverkehr möglich ist. Lediglich in der abendlichen Spitzenstunde können sich für die Autofahrenden Reisezeitverlängerungen von bis zu zwei Minuten ergeben, in den übrigen Tageszeiten werden nur unwesentliche Einflüsse erwartet.
Stadteinwärts hingegen ergaben die Untersuchungen des Straßenverkehrsamtes, dass derzeit eine Realisierung einer Radverkehrsanlage Richtung Süden (zw. Hügelstraße und Am Grünhof) unter der derzeitigen Verkehrsbelastung nicht darstellbar ist. Die Nachfrage im Kfz-Verkehr übersteigt die mögliche Kapazität. Am Morgen konzentriert sich der stadteinwärtige Autoverkehr stärker als zur Feierabendzeit in Richtung Norden. Am Morgen ist besonders der Zustrom von der A661, der über die Hügelstraße auf die Eschersheimer Landstraße führt, erheblich.
Die Statistiken zeigen über die Jahrzehnte einen kontinuierlichen Rückgang der Verkehrsmengen auf der Eschersheimer Landstraße, so dass in den kommenden Jahren auch der stadteinwärtige Lückenschluss für den Radverkehr möglich erscheint.
Um die Situation südwärts zu verbessern, soll die Fahrradwegweisung angepasst werden und eine Route parallel durchs Wohngebiet ausgeschildert werden. Die Alternative Route führt über Wildenbruch-, Grillparzer- und Henry-Budge-Straße, Rückführung via Am Grünhof auf die Eschersheimer Landstraße.
Parken entlang des Radwegs – ausreichend Parkplätze, mehr Lieferzonen
Aktuell wurden in diesem Abschnitt 103 Stellplätze gezählt. Mit der Umplanung werden im Bereich der Geschäfte zahlreiche Ladezonen eingerichtet, insgesamt elf an der Zahl, um die Anlieferung deutlich zu verbessern.
Neun Stellplätze entfallen unter anderem aus Verkehrssicherheitsgründen, Brandschutz (Anleiterbarkeit von Gebäuden) und einer Bushaltestelle. Der Eingriff in die Parkordnung fällt durch die Veränderungen sehr moderat aus, künftig stehen neben den elf Lieferzonen weitere 83 Parkplätze zur Verfügung. Im Bereich der Geschäfte werden weiterhin überall Parkplätze vorhanden sein, um die Geschäfte auch mit dem Auto zu erreichen.
Alle Verkehrsarten im Blick – Verbesserungen auch für den Lieferverkehr und Nachtanbindungen
Für Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert ist die Maßnahme eine Entscheidung mit Augenmaß und von verkehrspolitischer Vernunft geprägt. „Ich hätte mir natürlich auch den Lückenschluss in Richtung Süden gleich mit gewünscht, doch es ist wichtig, auch einen flüssigen Autoverkehr im Blick zu behalten. Als Mobilitätsdezernent trage ich Verantwortung für alle Verkehrsarten. Da wir stadteinwärts – anders als in Richtung Norden – eine gute Alternative im Nebenstraßennetz haben, ist das für den Radverkehr aktuell ein akzeptabler Kompromiss. Wir werden die nächsten Jahre sehen, ob wir auch die stadteinwärtige Lücke auf der Eschersheimer Landstraße schließen können.“
„Der neue Radweg Richtung Norden bringt neben mehr Attraktivität und Sicherheit für den Radverkehr zahlreiche weitere Verbesserungen mit sich. Dazu gehören eine optimierte Nachtanbindung durch eine höhere Haltestellendichte für den Nachtbus (N8). Der Lieferverkehr wird neu geordnet und erhält echte Ladezonen. Es wird weniger Konflikte mit dem Fußverkehr geben, da ein adäquates Radangebot entsteht und weniger Leute illegal auf dem Gehweg radeln werden. Und letztlich wird der Verkehrsraum insgesamt deutlich übersichtlicher gegliedert“, resümiert Radverkehrsbeauftragter Stefan Lüdecke.
Beseitigung einer Unfallstelle an der Eschersheimer Landstraße/ Miquelallee
Bereits nächste Woche wird eine weitere kleinere Maßnahme in Fahrtrichtung Süden durch das Amt für Straßenbau- und Erschließung umgesetzt. Die städtische Unfallkommission hat einen Unfallpunkt an der Kreuzung Miquelallee identifiziert. Radfahrende die in Fahrrichtung Süden fahren werden regelmäßig durch rechtsabbiegende Kraftfahrzeuge, am so genannten freilaufenden Rechtsabbieger, übersehen. Da die Kreuzung erst langfristig komplett fahrradfreundlich umgebaut werden kann, muss die Stadt zunächst mit Markierungsänderungen arbeiten. Als Maßnahme wird zunächst der Radverkehr ab Am Grünhof bis Miquelallee auf der Fahrbahn geführt, dieser bewegt sich dadurch im Sichtfeld der Kraftfahrzeuge und somit dann sicherer als zuvor.
Der neue Radfahrstreifen auf der Fahrbahn wird den alten schmalen Radweg ablösen. Diese Maßnahme kommt auch den Fußgänger:innen zu Gute, da es südlich, Am Grünhof, durch die räumlich enge parallele Führung von Rad- und Gehweg regelmäßig Konflikte gab. Am Knotenpunkt Miquelallee/ Eschersheimer Landstraße werden außerdem weitere Roteinfärbungen aus Sicherheitsgründen vorgenommen.