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Hoch hinaus für den Radverkehr
Die Beschilderung innerstädtischer Radwege in Frankfurt ist auf der Zielgeraden. Was es beim Anbringen der Radwegweiser alles zu beachten gilt, zeigt sich bei einem Besuch vor Ort: Wir haben die Beschilderungskolonne auf ihrer Tour durch Fechenheim begleitet.
Unterwegs mit der Beschilderungskolonne in Fechenheim
Matteo Fiorentino schreitet sicheren Schrittes mit einem grün-weißen Radwegschild auf der linken Schulter die A-förmige Leiter hinauf. Sein Kollege Dieter Jesberg steigt kurz darauf von der anderen Seite empor. Auch er trägt ein Schild. Oben angekommen, in zirka drei Metern Höhe, haben Fiorentino und Jesberg einen tollen Blick auf den Main und die vorbeiziehenden Schiffe. Doch um den zu genießen, bleibt keine Zeit. Die beiden Spezialisten für Verkehrssicherung haben eine Mission: ganz Fechenheim mit Radwegweisern ausstatten.

Bevor es in die Höhe geht, bringen die beiden Männer die Schrauben an die bereits vormontierten Schilder.
Fiorentino und Jesberg von der Firma Mayer-Dienstleistungen führen im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main die Beschilderung der Radwege im Norden und Osten Frankfurts aus. In Fechenheim ist ihr Auftrag mittlerweile abgeschlossen: 187 Radwegschilder mit Zielort- und Kilometerangaben, 67 quadratische Zwischenwegweiser mit Fahrradsymbol und 39 Einschubschilder hängen nun im ganzen Stadtteil verteilt. Die Radwegbeschilderung des gesamten Stadtgebiets hat für Verkehrsdezernent Klaus Oesterling eine hohe Priorität, denn es ist ein wichtiger Baustein zur Unterstützung des Radverkehrs.

Alles nach Plan: Dieter Jesberg (links) erläutert seinem Kollegen Matteo Fiorentino, welches Radwegschild in welche Richtung zeigend an den Pfosten gehängt werden soll.
Für die Planung und Ausführung stimmen sich das dem Verkehrsdezernat zugehörige Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), das Radfahrbüro und die externen Baufirmen, welche die Beschilderungskolonnen stellen, eng miteinander ab. Welche Herausforderungen dabei zu meistern sind, erläutert Dieter Jesberg, der – wieder unten angekommen – schon das nächste Schild in der Hand hält: „Häufig kommt es vor, dass die örtlichen Gegebenheiten von den Plänen abweichen. Mal hängt an der vorgegebenen Stelle eine Satellitenschüssel im Weg, mal ist die Ansicht eines denkmalgeschützten Gebäudes betroffen.“ Das seien nur einige Beispiele, manches ließe sich einfach nicht vorhersehen. Bei der Montage der Radwegschilder hat Jesberg, der 20 Jahre Berufserfahrung mitbringt, insbesondere die Verkehrssicherheit im Blick.
Vor Jesbergs heutigem Hauptaufgabengebiet, der Straßennamensbeschilderung, war der 57-Jährige für die Gehwegabsicherung und Verkehrsbeschilderung im Frankfurter Stadtgebiet zuständig. Auch hierbei gab es einiges zu beachten, sagt er. An der Deutschen Nationalbibliothek habe ein Angestellter die Beschilderungskolonne darauf hingewiesen, dass sie sich dort zur einen Hälfte auf dem Terrain der Stadt Frankfurt und zur anderen auf dem der Bundesrepublik Deutschland befänden, für die eine extra Genehmigung gebraucht werde. In solchen Fällen heißt es für Jesberg und Fiorentino: die Arbeit unterbrechen und neue Absprachen treffen. „Das sind so kleine Widrigkeiten, die auftauchen – wir nehmen‘s mit Humor“, sagt Jesberg und lacht.
Bei der Montage der Radwegschilder kommt es nicht nur auf die Zielrichtung an. „Hier am Main drückt eine enorme Windkraft auf die Schilder – das gilt auch für Hochlagen und Talschneisen“, erläutert Jesberg. „Ein sicherer Halt der Schelle sorgt dafür, dass sich die Hohlkasten nicht im Wind verdrehen.“ Die Schelle ist das metallene Verbindungsteil zwischen Rohrpfosten und Schild, erklärt sein Kollege Fiorentino und zeigt, wie gut die Teile der Schelle ineinanderpassen. „Im ungünstigen Fall, wenn der Wegweiser quer zur Windrichtung hängt, kann es auch mal zu Beschädigungen an den Halterungen kommen, bis hin zum Schellenbruch.“

Geschafft – auf geht‘s mit dem Baufahrzeug zum nächsten Standort in Fechenheim.
Windig ist es am nächsten Standort nicht. Die Beschilderungskolonne ist an die Ecke Starkenburger Straße/Schießhüttenstraße gezogen. An der vielbefahrenen Straße sorgen Fiorentino und Jesberg auf der drei bis vier Meter hohen Leiter für neugierige Blicke der Passanten. Ein älterer Herr auf dem Fahrrad bleibt stehen und ruft den beiden Männern auf der Leiter scherzhaft zu: „Ah, neue Schilder! Die hängen 0,2 Zentimeter zu tief – hab‘ ich nachgemessen!“ Jesberg steigt lachend mit ein: „Das ist eh alles nur gerundet!“ Der Mann auf dem Fahrrad zieht nach dieser humorvollen Begegnung mit einem Lächeln auf dem Gesicht von dannen. In Richtung OF-Innenstadt, so steht es auf dem Schild.
Text und Fotos: Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE).